Gedenktafel
Heinrich Düker
(Inhalt einer Gedenktafel im Eingangsbereich des Institutes)
Lebensdaten:
geboren am 24.11.1898 in Dassel
1914 - 1918 Kriegsteilnehmer im ersten Weltkrieg, Rückkehr als Kriegsversehrter mit schwerer Beinverletzung
1919 Aufnahme des Psychologiestudiums in Göttingen
seit 1920 Studium der Philosophie bei Prof. Leonhard Nelson in Göttingen, beide aktiv gegen faschistische Entwicklungen
1925 Promotion bei Narziß Ach ("Über das Gesetz der speziellen Determination")
1929 Habilitation in Göttingen zu Themen der Willens- und Arbeitspsychologie ("Psychologische Untersuchungen über freie und zwangsläufige Arbeit")
1930 Dozent für Psychologie in Göttingen
März 1933 Ermittlungen gegen Düker und Hausdurchsuchung
1934 Düker druckt gegen das Nazi-Regime gerichtete Flugblätter, die zum 1. Mai in Göttingen verteilt werden
1935 Entlassung aus dem Universitätsdienst
1936 Entzug der Lehrberechtigung wegen "Unwürdigkeit", Verhaftung, Prozeß, Verurteilung zu drei Jahren Zuchthaus wegen "Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens"
bis 1939 inhaftiert in der Strafvollzugsanstalt Wolfenbüttel
bis 1944 Psychologe bei der Schering AG Berlin; Düker unterstützt von Berlin aus Nazi-Verfolgte
1944 - 1945 Gestapo-Haftanstalt Berlin und Konzentrationslager Sachsenhausen, 1945 aus dem KZ befreit, Rückkehr nach Göttingen
am 23.11.1945 Ernennung zum außerplanmäßigen Professor an der Universität in Göttingen
1946 Erster frei gewählter Oberbürgermeister von Göttingen
1946-1967 Ordentlicher Professor für Psychologie an der Universität Marburg
1959 Initiator der ersten Tagung experimentell arbeitender Psychologen in Marburg
gestorben am 08.11.1986 in Saarbrücken