Dr. Christian Valuch

Forschungsschwerpunkt

In meiner Forschung habe ich mich bisher vor allem mit der Interaktion von Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsprozessen beschäftigt. Unser Gedächtnis bestimmt, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten. Dadurch können wir zum Beispiel eine bekannte visuelle Szene auch aus einer neuen Perspektive erkennen, selbst wenn wir diese so noch nie gesehen haben. Dadurch können wir auch Filme verstehen, trotz der vielen Schnitte die darin enthalten sind. Umgekehrt ist Aufmerksamkeit der Schlüssel zu unserer (üblicherweise) ausgezeichneten Gedächtnisleistung für visuelles Material. In meiner bisherigen Forschung zeigte sich, dass diese Art der Aufmerksamkeitslenkung auf konkreten visuellen Gedächtnisinhalten beruht.

Ich gehe nun einen Schritt weiter, und untersuche, inwiefern visuelle Aufmerksamkeit und visuelles Gedächtnis einen Einfluss darauf haben, ob (bzw. wann) uns ein Reiz bewusst wird – oder dieser unterhalb der Schwelle bewusster Wahrnehmung bleibt. Insbesondere interessieren mich die neuronalen Korrelate dieser Prozesse im menschlichen Gehirn. Für meine Forschung verwende ich Verhaltensexperimente (Reaktionszeitmessungen), Blickbewegungsmessungen (Eye Tracking), und funktionelle Magnetresonanztomographie.

Momentane Forschungsinteressen:

  • Zeitliche Dynamik der visuellen Verarbeitung maskierter Reize während interokularer Suppression (in den Versuchsparadigmen „Binocular Rivalry“ und „Continuous Flash Suppression“)
  • Einfluss merkmalsbasierter Aufmerksamkeit auf Maskierung durch interokulare Suppression
  • Einfluss des visuellen Gedächtnisses auf die Bewusstwerdung maskierter Reize
  • Einfluss der Reizkomplexität auf das Ausmaß unbewusster Verarbeitung
  • Einfluss gedächtnisbasierter Erwartungen auf die bewusste Wahrnehmung visueller Reize (im Rahmen von Bayesschen Modellen als auch der „Predictive Coding“-Theorie)

Lehrveranstaltungen

  • B.Psy 203: Empirisch-experimentelles Praktikum
  • M.Psy. 206: Behaviorale Neurowissenschaften