Forschungsinteressen

Die Fähigkeit, wahrgenommene Reize hinsichtlich gemeinsamer Merkmale zu organisieren, in Klassen zusammenzufassen und zu repräsentieren, stellt einen wesentlichen Vorgang der kognitiven Informationsverarbeitung dar. Kategorisierung ermöglicht es uns, neue Erfahrungen mit bereits vorhandenem Wissen in Verbindung zu bringen und uns auch in neuen Situationen angemessen zu verhalten. Kategorisieren und repräsentieren Menschen in verschiedenen Kulturen die gleichen Reize in gleicher Weise? In frühen Arbeiten zu diesem Thema wurde vermutet, dass Menschen aus unterschiedlichen Kulturen ihre Umwelt unterschiedlich kategorisieren, weil sich ihre Sprachen und damit die Benennungen der zu klassifizierenden Objekte unterscheiden. In unsere Untersuchungen mit deutschen und chinesischen Versuchsteilnehmern gehen wir davon aus, dass beobachtete Variationen im Kategorisierungsverhalten nicht in der Fähigkeit zur Kategorisierung selbst zu suchen sind, sondern unter Einbezug von kulturellen Variablen interpretiert werden können.