and Stefan Schulz-Hardt (2003)

Gruppen als Entscheidungsträger in kritischen Situationen: Mehr wissen = besser entscheiden?

In: False, ed. Strohschneider, Stefan. Verlag für Polizeiwissenschaft

Die Annahme, dass Entscheidungsfindung in Gruppen der einzelner Personen grundsätzlich durch ein vermehrtes Wissen überlegen ist, wird infrage gestellt. Hierzu werden die Konzepte des ``hidden profile'' und des ``manifest profile'' eingeführt. Es wird verdeutlicht, dass Gruppen nur dann einen Entscheidungsvorteil haben, wenn eine Informationsverteilung im Sinne des ``hidden profile'' vorliegt. Drei Gründe dafür werden beschrieben, dass trotz dieser Überlegungen Gruppenentscheidungen unter der Bedingung des ``hidden profile'' häufig nicht besser sind als Einzelentscheidungen: (1) Vorschneller Konsens; (2) Asymmetrische Diskussion; (3) Asymmetrische Informationsbewertung. Konsequenzen für akute Krisensituationen werden abgeleitet, und die Frage nach möglichen Lösungen für dieses Problem wird aufgeworfen. Es wird geschlussfolgert, dass sich Gruppen dann als gute Entscheidungsfinder erweisen, wenn ein ``hidden profile'' vorliegt und die Gruppenmitglieder darüber hinaus von Beginn an über eine hohe Meinungsverschiedenheit verfügen.

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