Spezialambulanz „Angst“

Ängste vs. Angststörungen - sollte ich mir Hilfe suchen?

Für die meisten von uns sind Ängste vor allem etwas Unangenehmes, das wir am liebsten vermeiden würden. In manchen Situationen ist Angst jedoch durchaus sinnvoll und nützlich, beispielsweise in einer gefährlichen Situation im Straßenverkehr. So wie zum Beispiel Wut, Freude oder Traurigkeit stellt Angst ein grundlegendes und normales Gefühl dar. Angst ist also in keiner Weise gefährlich für unseren Körper, auch wenn sie und die damit einhergehenden körperlichen Anzeichen manchmal so erlebt werden. Vielmehr weist uns Angst auf gefährliche Situationen hin und ermöglicht es uns, in diesen angemessen reagieren zu können. Angst erfüllt häufig also eine wichtige Schutzfunktion. Dabei sollte aber ein gewisses Maß nicht überschritten werden. Von Angststörungen spricht man daher erst, wenn Angst…

• zu stark, zu häufig und/oder zu lange auftritt
• mit einem Gefühl des Kontrollverlustes verbunden ist
• auftritt, obwohl sie für die Situation unangemessen ist
• Einschränkungen im Leben und Leiden verursacht

Etwa jede achte Person ist zu einem Zeitpunkt ihres Lebens von einer Angststörung betroffen. Betroffene leiden ohne Behandlung oft jahrelang unter massiven Beeinträchtigungen. Eine Angststörung zu erkennen und eine passende Therapie zu finden, ist nicht leicht. Oft sehen sich Betroffene mit langen Wartezeiten und begrenzten Therapiemethoden konfrontiert. 

Spezialambulanz "Angst": Wissenschaftlich begleitete Psychotherapie von Angststörungen

Unser Ziel ist es, Betroffenen mithilfe einer gut untersuchten, hochwirksamen Form der Psychotherapie zu helfen. Wir bieten eine kognitive Verhaltenstherapie an, die den aktuellen Leitlinien zur Behandlung von Angststörungen entspricht. Zeitgleich möchten wir anhand von wissenschaftlicher Forschung mehr über die Faktoren erfahren, die für die Entstehung und Behandlung von Angststörungen von Bedeutung sind (aktuelle Forschungsprojekte). Dazu begleiten wir die Psychotherapie mit zusätzlichen Untersuchungen. Langfristig werden diese Erkenntnisse zur Verbesserung bestehender Therapiemöglichkeiten genutzt.

Zusätzlich zu einer erfolgversprechenden Therapie nach dem neusten Stand der Forschung profitieren Betroffene im Rahmen unseres Studienangebots von einer raschen Aufnahme: Im Regelfall erfolgt die Vermittlung eines Therapieplatzes innerhalb weniger Wochen.

Behandlungsschwerpunkte

• Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie: plötzlich auftretende Angstanfälle, Angst sich in der Öffentlichkeit aufzuhalten, sich in Menschenmengen zu begeben oder sich weit von zu Hause zu entfernen
• Soziale Angststörungen: Angst, sich vor anderen Menschen zu blamieren oder von anderen Menschen negativ beurteilt zu werden
• Spezifische Phobien, z.B. Angst vor Höhen, Donner, Dunkelheit, geschlossenen Räumen, Insekten, Tieren, Blut oder Verletzungen

Voraussetzungen für die Behandlung

Unser Therapieangebot richtet sich an alle Betroffenen unabhängig von der Art der Krankenversicherung. Die Behandlungskosten werden von den Krankenversicherung übernommen. Mitglieder gesetzlicher Krankenversicherungen benötigen lediglich eine Überweisung durch einen Haus- oder Facharzt. Die Behandlungen finden in Einzelkontakten statt. Teilnehmen können Betroffene zwischen 18 und 65 Jahren mit der Bereitschaft an einer ambulanten Therapiesitzung (100 Minuten) pro Woche teilzunehmen. Die Behandlungsdauer beträgt ca. vier Monate ergänzt durch einzelne Nachbetreuungen nach Therapieende (über weitere vier Monate). Bei weiteren Therapieanliegen prüfen wir gern die Möglichkeit einer Weiterbehandlung am Therapie- und Beratungszentrum für Sie. Falls Sie keine Behandlung im Rahmen der Spezialambulanz "Angst" wünschen oder die Voraussetzungen nicht erfüllen, ist eine reguläre Anmeldung im Therapie- und Beratungszentrum selbstverständlich möglich. In dringenden Notfällen wenden Sie sich bitte an die Notruf-Nummern 112 (Notarzt) oder 110 (Polizei). Weitere Ansprechstellen für psychische Notfallsituationen findet Sie hier.

Unser Team